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Bestimme den richtigen Preis für deine Massage

Als Masseur/in kann es schwierig sein, den Preis für deine Massage festzulegen. Du willst dich nicht vom Markt verdrängen, aber du willst auch nicht zu billig sein, denn du musst ja auch davon leben. Wie legst du deinen Massagepreis fest? Das hängt zum Teil von den Kosten ab, die du hast, und von den Massagen, die du anbietest. Wir verraten dir alles darüber!

Inhaltsangabe

1. Beginne damit, deine Massagekosten zu ermitteln

Um den richtigen Preis für deine Massage zu ermitteln, ist es gut zu wissen, wie hoch deine Kosten sind. Darin enthalten sind alle Kosten, die dir durch die Tätigkeit als Masseur und das Geben einer Massage entstehen. Es ist wichtig, einen Einblick in all diese Kosten zu haben. Nur so kannst du einen guten Preis für deine Massage ermitteln.

Produkte und Praxisausstattung 

Das Offensichtliche sind die Kosten für die von dir gekauften Produkte, wie die Massageliege, Spannbettlaken, Handtücher und anderes Zubehör. Vergiss dabei nicht die Einrichtung deines Praxisraums, falls vorhanden! Oft handelt es sich dabei um Gegenstände, die lange halten und sich über einen längeren Zeitraum abnutzen. Schätze ab, wie viele Jahre du diese Gegenstände nutzen kannst, und rechne das in jährliche Kosten um. Zu deinen Massagekosten gehören auch die Kosten für Produkte, die schneller verbraucht werden, wie zum Beispiel Massageöl. Natürlich rechnest du auch das in deinen Massagepreis ein.

Geschäftsausgaben 

Zu deinen Massagekosten gehören auch deine Geschäftskosten, wie z.B. Steuerzahlungen, dein Geschäftskonto und Telefongebühren, Versicherungen und Websitekosten. Vergiss nicht deine laufenden Kosten wie Wasser und Strom! Massierst du auch bei deinen Kunden vor Ort? Dann hast du auch Reisekosten, wie Benzin und Abschreibungskosten für dein Auto.

Nicht meldepflichtige Stunden 

Als Masseur/in bist du natürlich auch ein/e Unternehmer/in. Das bedeutet, dass du nicht nur abrechenbare Stunden (Massage) leistest, sondern auch Zeit für dein Geschäft aufbringst. Du musst dich um die Verwaltung kümmern, Netzwerke knüpfen, Kurse besuchen, deine Website pflegen, Werbung machen und vieles mehr. Der Prozentsatz der nicht abrechenbaren Stunden hängt sehr stark von der Art deiner Massagepraxis ab. Im Durchschnitt liegt er bei 20-25%, kann aber auch leicht auf 50% ansteigen, vor allem am Anfang. Berücksichtige dies bei der Festlegung des Preises für deine Massage.

Andere Kosten 

Auch als selbstständiger Masseur ist es ratsam, an deine Rente zu denken und einen Plan dafür zu machen. Außerdem ist es notwendig, eine Rücklage zu bilden, damit du auch in Zeiten, in denen es weniger Arbeit gibt, für deinen Lebensunterhalt aufkommen kannst. Zudem wirst du dich wahrscheinlich weiterbilden, in den Urlaub fahren und hin und wieder krank sein. Alles Tage, an denen du nicht arbeiten kannst, aber deine Ausgaben werden weiterlaufen. Berücksichtige das und kalkuliere es in deinen Massagepreis ein.

2. Für bestimmte Massagen fallen Mehrkosten an

Wenn du einen Preis für deine Massagen festlegst, ist es sinnvoll, zu berücksichtigen, welche Massagen du gibst. Bei einer Kräuterstempelmassage zum Beispiel verwendest du die bekannten Kräuterstempel. Dadurch steigen deine Massagekosten und damit auch der Preis für deine Massage. Schließlich hast du wegen der Kräuterstempel mehr Anschaffungskosten. Auch der Preis einer Hotstone-Massage ist oft höher als der einer klassischen Entspannungsmassage. Weil du einen Hotstone-Heizer und heiße Steine kaufen musst, sind deine Massagekosten höher. Bedenke aber auch den Zeitaufwand für die Reinigung der heißen Steine. Daher sind diese Massagen oft teurer als eine klassische Entspannungsmassage.

3. Einzigartige Massagen haben einen höheren Preis

Das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Je weniger Angebot es für eine bestimmte Massage gibt, desto höher kann dein Preis sein. Bietest du also Polarisationsmassagen, Tuina-Massagen oder eine andere Massage an, die weniger bekannt ist? Die Chancen stehen gut, dass du der Einzige bist, der sie in deiner Gegend anbietet. Wenn die Nachfrage groß genug ist, kannst du für diese Art von Massage einen höheren Preis verlangen als für eine üblichere Massage. Vorausgesetzt, die Nachfrage ist groß genug, recherchiere also ein wenig.

4. Schau dir die Massagepreise der Konkurrenz an

Massagen sind oft regionalspezifisch. Kunden suchen nach einem guten Masseur in ihrer Region und reisen (normalerweise) nicht durch das ganze Land, um einen Masseur aufzusuchen. Deshalb ist es gut, wenn du herausfindest, was deine Mitbewerber in der Region anbieten. Wahrscheinlich hast du dich vor deiner Gründung ausführlich informiert, um herauszufinden, ob es eine ausreichende Nachfrage nach Massagen gibt. Es ist auch klug, sich anzuschauen, was Masseure und Masseurinnen in der Region für Massagepreise verlangen. Natürlich legst du deinen eigenen Preis fest, aber tu das bewusst. Wenn du dich für einen höheren Preis als die Masseur/innen in deiner Gegend entscheidest, solltest du erklären, warum potenzielle Kunden trotz des höheren Preises zu dir kommen sollten. Hast du zum Beispiel spezielle Kurse gemacht, einen anderen Ansatz als andere Masseure oder was ist dein Alleinstellungsmerkmal?

5. Bestimme den richtigen Preis für deine Massagen

Du hast jetzt einen Überblick über die Kosten für deine Massagen, du weißt, was deine Konkurrenten verlangen, und du hast eine gute Vorstellung davon, wie groß das Angebot in deiner Gegend für die Massagen ist, die du anbieten wirst. Jetzt ist es an der Zeit, deinen Preis festzulegen. Als Existenzgründer/in kann es schwierig sein, einen guten Preis zu verlangen. Manche Start-ups beginnen unter den Kosten. Das ist eine Schande und wirklich unnötig! Denk daran: Du bist es wert. Du hast Kurse besucht, in gute Ausrüstung investiert und du kannst den Menschen wirklich etwas bedeuten. Hab also keine Angst, einen guten Preis zu verlangen, mit dem du zufrieden bist und von dem du leben kannst.

Corona Zuschlag 

Diese Corona-Saison erfordert noch mehr Hygienemaßnahmen als sonst. Vielleicht hast du Handdesinfektionsmittel gekauft, benutzt Einwegartikel oder massierst mit Handschuhen. Wahrscheinlich wirst du auch mehr Zeit mit Desinfektion und Reinigung verbringen. In jedem Fall entstehen dir zusätzliche Kosten pro Massage. Du kannst diese Kosten an deine Kunden weitergeben. Oft sind es nur ein paar Euro pro Behandlung. Wenn du deinen Kunden klarmachst, dass es sich um einen Corona-Zuschlag und damit um eine vorübergehende Preiserhöhung handelt, ist das durchaus verständlich. Andererseits willst du vielleicht auch einfach nur loslegen und die Leute nicht mit einem höheren Preis belasten. Wenn deine Konkurrenten das nicht tun, kann es schwierig sein, diesen Aufschlag zu beweisen. Berücksichtige jedoch diese zusätzlichen Kosten und entscheide selbst, ob du einen Aufschlag weitergeben willst oder nicht.

6. Hör auf dein Bauchgefühl 

Es ist gut, rationell nach einem wettbewerbsfähigen und guten Preis für deine Massagen zu suchen. Aber vor allem solltest du Massagen zu einem Preis anbieten, der sich für dich richtig anfühlt. Wenn du das Gefühl hast, dass du zu wenig verlangst, scheue dich nicht, deine Preise zu erhöhen. Begründe dies gut bei Kunden und Interessenten und zeige, dass du es wert bist. Wenn du als Massagetherapeut/in mit einem Preis anfängst, den du eigentlich für viel zu niedrig hältst, wirst du nicht zufrieden sein. Achte also immer darauf, dass der Massagepreis, den du festlegst, nicht nur deine Kosten deckt, sondern dir auch gut tut!

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